Dann mal los. Ein Stopp an der Drau. (Alle Fotos (c): presseweller)
Mit dem Fahrrad beeindruckende Landschaften entdecken
23. Mai 2017. Siegen
(DiaPrw). Für viele ist es eine Lust, durch grüne, von sanften und
schroffen Bergen überragte Täler zu radeln und sich von einer lauen
Sommerbrise umwehen zu lassen. Rad fahren im Urlaub liegt bereits
seit vielen Jahren im Trend. Bereits Anfang der 1980er-Jahre sahen
wir im Bereich der Karnischen Alpen im südwestlichen Kärnten, dass so manche „Sommerfrischler“ in die Pedale traten, und auch die
Bewohner nutzten für ihre Erledigungen oft das Rad. Dabei war das
Radwegenetz längst nicht so gut ausgebaut wie heute. „Im Tal geht
es ganz gemütlich, auch mit Kindern“, sagte uns damals Walter* aus
Tressdorf im Gailtal. „Wer sich fordern will: Berge gibt’s
genug.“ Recht hat er. Wir haben in Kurzform einige Tipps zu
Tourenmöglichkeiten in Osttirol, Kärnten, Friaul und Slowenien für Sie zusammengestellt, alles südlich der Hohen Tauern. Gerade für nicht so lange und relativ eben verlaufende Strecken entlang der Flüsse sind die Strecken auch familientauglich. Auf diesen
Bike-Lust-Seiten finden sich immer wieder Hinweise rund ums Radeln,
Mountain- und auch Motorbiken.
Rad fahren ist „in“,
Man sieht, dass man teils auch in Stadtbereichen in Deutschland
bemüht ist, gute Verbindungen für Radler zu schaffen, auch zur
Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen. Das entlastet den Verkehr, was
wiederum geringere Schadstoffemissionen bringt. Hier und da sind
bereits „Rad-Autobahnen“ entstanden, wobei das Wort merkwürdig
ist, schließlich handelt es sich um „Rad-Bahnen“. Aber es gibt
noch viel zu tun. Das gilt auch für „richtige“ Radwege statt
eines Abtrennstrichs auf der Hauptstraße. In Urlaubsregionen war
man in den vergangenen Jahrzehnten bemüht, das Radwegenetz ständig
zu verbessern. Manche Tour lässt sich mit einem E-Bike, Pedelec, natürlich einfacher angehen. Wer es sich ersparen will, seine Velos zu transportieren, findet in den Touristenregionen meist Möglichkeiten, sich ein Fahrrad oder teils auch Pedelec auszuleihen. Diesen Service für kürzere Radausflüge rund um den Ort gibt es oft auch bei Gastbetrieben, teils sogar kostenlos. Wir haben das auch schon genutzt.
Na klar, Radeln im Urlaub ist bei Klein und Groß beliebt. Gleich geht's wieder los. Hier an der Schwarzach im Defereggental in Osttirol.
Einige der Rad- und
Bergwege wurden, teils in Etappen, von uns oder von Radlern aus dem
nahen Umfeld befahren. Manche sind auch im Heft „Familienradeln-
und Mountainbiken – Ostalpen/ Südliche Kalkalpen“, Verlag
Buch-Juwel, beschrieben. Mehr zum aktuellen Radwegenetz erfahren Sie
auf den Seiten der Länder/ Orte/ Tourismusbüros, denen wir auch
Kilometerangaben entnommen haben – unten für Sie zusammengestellt.
Bei allen Radwegen können kürzere Distanzen als unten angegeben
gewählt werden, außerdem sind meist Abzweige in Dörfer/ Orte
möglich. Oft haben sich Gastronomie und Unterkunftsbetriebe auf
Biker eingestellt. Zur genauen Tourplanung sind neben modernen
GPS-Einrichtungen und Co. Radkarten der jeweiligen Region besonders sinnvoll.
Gleich hier weisen
wir auch darauf hin, dass wir beim Radeln außer einem
verkehrssicheren Bike unbedingt einen Helm empfehlen, damit bei
Stürzen oder anderen Unfällen der Kopf besser geschützt ist!
Aus dem Iseltal die Bergstraße hoch nach Kals. Rast am Wasserfall.
Von St. Jakob im Defereggental über den Staller Sattel. Von der anderen Seite, aus dem Antholzer Tal, muss man sich quälen. Steile serpentinenreiche Auffahrt.
Von Osttirol bis Kärnten
Für Genussradler
und Mountainbiker gibt es in beiden Ländern keinen Mangel an
Fahrmöglichkeiten. Herausforderungen sind zum Beispiel die
Straßen-Strecke aus dem Iseltal bei Huben hoch nach Kals und – mit
Großglocknerblick – noch ein Stück weiter sowie im Defereggental
die Tour „Rund um den Riesenferner“. Gemütlicher fahren:
Entlang des Bergflusses, der Isel. Von Matrei bis Lienz flussabwärts,
mit 29 Kilometern angegeben.
Der in Osttirol
bekannteste Radweg ist der Drauradweg. In der Gesamtheit kann er von
Toblach in Südtirol bis nach Maribor in Nordost-Slowenien befahren
werden. An Lienz und Oberdrauburg vorbei bis Spittal in Kärnten sind
es gut 120 Kilometer, in Osttirol unter anderem von den Lienzer
Dolomiten flankiert. Der Weg wurde hier als „angenehm und schön“
beschrieben.
Entlang des Drauradwegs mit klasse Bergblicken Richtung Spittal/ Kärnten.
Mit Bergstraßen wie
ins Lesachtal und in Höhendörfer, Pässen wie Plöcken-, Kreuzberg-
und Nassfeld-Pass sowie Almwegen, alten Grenz- und Schmugglerpfaden
sowie vielen ausgewiesenen Mountainbikerstrecken sind im
südwestlichen Kärnten Biker, die Herausforderungen suchen, gut
beschäftigt. Gemütlicher und familiengerecht geht es da schon eher
über den Gailtal-Radweg. Von Kötschach-Mauthen aus flussabwärts
radeln. Bis zum Ende, bei Villach, sind's rund 90 Kilometer – oft entlang der Gail, an Wiesen und Feldern vorbei. Je nach Bereich
kommen zum Beispiel der markante Reißkofel, der Gartnerkofel und der
mächtige Dobratsch in den Blick.
Am Gailtal-Radweg. Mal für ein Foto anhalten oder für ein Bad in der Gail.
Zugang zum Gailtal-Radweg (R 3) gibt es in vielen Orten.
In Friaul/ Italien und Slowenien
Als wir vor wenigen
Jahren zum ersten Mal zwischen den Orten Pontebba und Tarvisio im
italienischen Kanaltal einen breiten, auch vom Fahrbahnbelag her
bestens ausgebauten Radweg sahen, waren wir überrascht und hellauf
begeistert: „Das ist einfach nur toll, hier zu radeln!“
„Perfetto“ sagt der Italiener. Da müssen wir ihm recht geben. Es
ist zum großen Teil eine zum Radweg umgebaute Bahnlinie - sehr sinnvoll! Das kennen wir sehr vereinzelt auch
aus unserer Region, aber so gut haben wir es noch nirgendwo gesehen.
Klasse! Von der Grenze bei Thörl-Maglern, genau von Coccau aus,
zwischen Thörl-Maglern und Tarvisio, fährt man zum Beispiel bis ins
nahe Tarvisio. Der Ort ist seit jeher für seinen großen Markt sowie
die ringsum angesiedelten Fachgeschäfte bekannt und bietet zig
Einkehrmöglichkeiten.
Dazu kann man richtigerweise "Rad-Bahn" sagen, im Kanaltal in Friaul! Toll. Viellicht könnten sich manche Städte, Kreise, Regionen in Deutschland hier etwas Gutes abschauen.
Weiter südlich sind
es bis zum verträumten Örtchen Venzone etwa 65 Kilometer. Hier
kommt auch der große breite Fluss, der Tagliamento, in den Blick.
Bei unseren Besuchen bisher war er noch nicht eingemauert oder in ein
enges Betonbett gezwängt. Wie viele andere hoffen wir, dass es so
bleibt! Ein paar Kilometer entfernt liegt Gemona. Wie Venzone wurde
der Ort bei dem großen Erdbeben im Mai 1976 weitgehend zerstört.
Auf einer Rundfahrt wenige Monate später durch
Friaul-Julisch-Venetien haben wir die ruinösen Folgen des Bebens
gesehen. Und so einige Jahre später, wie sie wieder aufgebaut waren.
Beide sind malerische Orte. Auf dieser Tour nach Venzone radeln Sie
zwischen Karnischen und Julischen Alpen sowie den friulanischen
Bergen.
Alltags- und Freizeitradler wissen die klar markierten Radrouten zu schätzen.
Im Örtchen Coccau,
zwischen Thörl-Maglern und Tarvisio, steigen Radler in den
Alpe-Adria-Weg ein, den „Ciclovia Alpe-Adria“. Er führt bis ans
Meer nach Grado, mal Berge, mal Adria. Okay, zirka 175 Kilometer. Wer
keinen Rekord aufstellen will, rastet und übernachtet unterwegs,
Benvenuti in Italia (Willkommen in Italien)!
Herausfordernde
Straßen-Strecken: Von Pontebba aus, knapp 35 Kilometer vom
Ausgangsort bei Thörl-Maglern, durchs Aupatal fahren; ab Pontebba
den Passo Pramollo hoch oder über den Lanzenpass nach Paularo
(Achtung, teilweise sehr eng, wenn Autos unterwegs sind!) und zum
Plöckenpass. Von Tarvisio zu den wunderschön gelegenen Fusine-Seen.
Von Tarvisio wie
vor geht es teils über Bahntrasse auch nach Slowenien. Zentraler
Anlaufpunkt ist das pulsierende Kranjska Gora. Die Grenze wird bei
Ratece passiert. Ob Fusine oder Kranjska Gora: Die Berge sind
eindrucksvolle Begleiter.
Rund um Kranjska Gora gibt es einzigartige Ausblicke in die Julischen Alpen.
Im Ort geht's lebendig zu. Der Radweg-Einstieg ist nicht weit.
Für den Vrsic-Pass brauchen Sie gute Kondition. Die Ausblicke sind berauschend.
Herausfordernde
Strecken: Von Kranjska Gora den Vrsic-Pass fahren, oder ein Stück
davon. Nach Moistrana (Richtung Jesenice/ Ljubljana) mit Auto oder
Rad fahren (weitgehend eben, teils wohl Radweg) und dort ins
Vrata-Tal. Im oberen Kessel hat man den Triglav, den höchsten Berg
Sloweniens, direkt im Blick. Von Moistrana aus geht es – zuerst
ansteigend – auch ins Kot-Tal mit tollen Ausblicken sowie ins
Krma-Tal, das bei Bled endet. Hier weiter auf die Pokljuka, bekannt
für die Langlauf Wintersport-Cups.
Wenn Sie dem höchsten Berg Sloweniens, dem Triglav, näher kommen wollen, fahren Sie von Moistrana ins Vrata-Tal. Okay, ein bisschen Trittkraft und Kondition sind gefragt. Dafür ...
kommen Sie auch, unten, an diesem schönen Wasserfall vorbei.
Überall lässt sich
gut urlauben oder Zwischenstation auf Touren machen. Die Landschaften
sind wundervoll, die Menschen, wie wir es erfahren haben, sehr
gastfreundlich. So oft wir da waren, hat es uns einfach nur gut
gefallen. Manche möchten „ihr Rad dabei haben“. In den
Haupt-Touristenorten gibt es schon lange Leihmöglichkeiten, meist
auch für E-Bikes. Gerade für die Hauptsaisonen Sommer/ Radelherbst
ist es ratsam, sehr rechtzeitig zu buchen, vor allem auch dann, wenn man nicht von einem Standort aus Tagestouren unternehmen will, sondern in Etappen fahren und übernachten will. Über die Homepages
gelangt man in der Regel auch zu Seiten für die Unterkunft.
Aktuell wissen wir nicht, ob es diesen markanten Hinweis beim Drauradweg noch gibt, aber in der Saison finden Sie viele Einkehrmöglichkeiten.
Sonnige Tage zum Radeln. Hier morgens im Kärntner Gailtal.
Hinweis: Fotos sind
aus verschiedenen Jahren. Örtlichkeiten können sich verändert
haben. Kilometerangaben sind nur „zirka“ zur groben Orientierung.
Für die aktuelle Befahrbarkeit, Wegezustand, Sperrungen usw. können
wir keinerlei Garantie übernehmen. Irrtum bleibt in allen Fällen
vorbehalten.
Presse: Soweit Sie den gesamten Text verwenden wollen, ist das mit Urhebernachweis möglich. Eingeschlossen ist ein honorarfreies Foto mit Urhebernachweis alles mit Belegexemplar per PDF oder Veröffentlichungshinweis an uns. Gerne stellen wir Ihnen einen kürzeren zusammenfassenden Text sowie diese Fotos gegen Honorar zur Verfügung. Bitte anfragen. (c) für Text und Fotos bei presseweller. Es gilt deutsches Urheberrecht.
Web-Links
Hallo und vielen Dank für den interessanten Bike-Artikel zu Kötschach Mauthen. Aus der Tour heraus sind schöne Bilder entstanden. Dass macht Lust selbst einmal diese Route nachzufahren.
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