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Samstag, 14. Mai 2016

Gute Radwege geben mehr Sicherheit




Auf Radwegen oder verkehrsarmen Straßen unterwegs, hier im Südwesten Kärntens, Gailtal-Radweg, abseits der Straße. Das ist sicherer. Gute durchgehende Beschilderung. Je nach Land mal in Grün, Braun oder anders. (Alle Fotos: (c) presseweller)

Klare Trennung vom Verkehr – Neue Spuren in Siegen

Neu ab: 17. Mai 2015. (Bike-Click). Radeln ist beliebt. „Wir haben uns jetzt E-Bikes zugelegt“, erzählt das befreundete Ehepaar, so Mitte 60 Jahre alt. „Damit fällt es doch viel leichter, die Bergaufstrecken bei uns zu fahren.“ Radler sieht man allerorten, und gerade auch die Tourismusgebiete setzen seit Jahren auf den Trend. „Wir konnten überwiegend weit abseits des Verkehrs genüsslich radeln. Auf diesen nahezu ebenen Wegen können auch die Kinder mit“, sagen uns Urlauber, die im Südwesten Österreichs unterwegs waren. Am wichtigsten ist immer, sicher fahren zu können. Dafür sind gute Radwege erforderlich, wie sie in vielen Regionen, oft abseits der Straßen oder deutlich durch Grünflächen abgetrennt, existieren. Aber das ist längst nicht überall so.

In Siegen zum Beispiel gab es früher entlang der Hauptstraße wie am Kölner Tor einen separaten Radweg, breit und ähnlich wie ein Bürgersteig mit Bordstein abgeteilt. „Da fühlten wir uns sicher“, erinnern sich Radler ihrer frühen Jugend. Dem Verkehrskonzept nach wurde später aber auf zweispurige Fahrbahn mit Bürgersteig und ohne Radweg umgestellt. Bei der nun erneuerten Verkehrsführung in diesem Bereich mit nur noch einspurigem Verkehr und Parkplätzen an der Seite hat sich daran nichts geändert. Seit einigen Jahren gibt es in *Siegen neben verschiedenen Radstrecken mit einer weißen Strichlinie abgetrennte Streifen als Teil der Straße wie in der Eiserfelder Straße. Löblicherweise gibt es aber davor ein von der Hauptstraße klar getrenntes und gut bemessenes Teilstück, wie es auch andere Radwege statt -spuren in Siegen und Umland gibt. Bei den gekennzeichneten Radspuren auf der Straße, auch anderorts anzutreffen, werden sich viele fragen, was das für ein unsicheres Gefühl für Radler sein muss, wenn dort ein LKW an einem vorbeirauscht. Ähnlich ist die Situation, wenn Busspuren genutzt werden können. So richtig klasse ist das alles nicht. Auf Überlandstraßen gibt es teils auch neben der Straße einen sehr kleinen Weg für Fußgänger und Radfahrer – nicht gekennzeichnet. Eng wird es dabei nur bei den – wichtigen – Leitpfosten, die man umfahren muss. Wenn hier die Familie mit Radanhänger unterwegs ist, wird es knapp, oder geht gar nicht. Um beim Beispiel Siegen zu bleiben: Für manche Bergfahrten wie auf den Giersberg hat man quasi als Start zu einem „Fahrradprogramm“ nun die Fahrbahn bergauf durch eine gestrichelte Linie abgeteilt und eine Fahrradspur geschaffen, erkennbar am Fahrradsymbol. Das ist im Prinzip gut, weil Radler nun auf „Ihrer Spur“ fahren können, wie unser schematische Darstellung zeigt. Die Straße hat keine Mittellinie zur Orientierung. Autofahrer müssen gegebenenfalls bei Gegenverkehr abwarten. Trotz aller Terminhektik muss diese Zeit bleiben, wenn erforderlich, um die Radler nicht zu gefährden.




Abstand wahren

Im Prinzip gilt das seitliche Abstandhalten – neben dem immer wichtigen Abstandhalten zum Vordermann – auch auf anderen Straßen. Die Straßenverkehrsordnung bleibt aber wie viele Gesetze und Verordnungen schwammig und nennt keinen Mindestabstand, sondern führt einen „ausreichenden Sicherheitsabstand“ an und besagt verkürzt, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet werden dürfen. Allgemein geht man – dazu gab es einmal ein Urteil – von 1,5 Metern Abstand aus. Und natürlich trifft Fahrer motorisierter Fahrzeuge immer die Pflicht, Rücksicht auf schwächere Verkehrsteilnehmer zu nehmen. Das sollte Radler aller Altersgruppen aber nicht davon abhalten, den Verkehrsfluss im Auge zu behalten und unbedingt einen Helm zu tragen! Vielleicht bewegt sich der Gesetzgeber endlich auch einmal zu diesem Thema.
Klar, es gibt auch die anderen Fälle, in denen Radler einfach auf der Straßenmitte oder mehrere nebeneinander fahren und wo auch Erwachsene, obwohl nicht erlaubt und trotzdem täglich massenhaft zu sehen, den Bürgersteig bzw. den Fußgängerweg nutzen. Wie viel besser ist es, auf richtigen Radwegen unterwegs sein zu können, die nicht durch eine einfache Linie von der Straße getrennt, sondern jenseits der Straße angelegt sind. Das gibt es zum Glück auch!


Besser: Separate Radwege

Wer zum Beispiel in **Norddeutschland, in Brandenburg, in Österreich, im Nordosten Italiens und im Bereich des angrenzenden Sloweniens unterwegs war, weiß, dass es sehr gute Möglichkeiten zum Radeln gibt. Das ist in Nordrhein-Westfalen wie im Siegerland zum Teil ebenfalls so. Aufgrund der Topographie ist es nicht immer einfach, solche Routen anzulegen. Im Endeffekt spielen auch stets Grundbesitzfragen mit. In den Tourismusregionen hat man schon vor Jahren erkannt, wie wichtig es ist, der steigenden Zahl von Radurlaubern gerecht zu werden. Aber auch dort ist es so, dass es wegen „moderner Welt“ kaum noch Einkaufsmöglichkeiten am Ort gibt. Über Radwege kann man relativ gefahrlos mit dem Fahrrad in einen anderen Ort in der Nähe mit Geschäften kommen. Deshalb sind oft mal mehr oder weniger breite, oft geteerte und gut ausgeschilderte Wege angelegt, entweder völlig separat weit neben den Straßen und nicht als integrierter, nur durch eine Linie abgetrennter Teil, sondern durch Grünflächen oder kleine Dämme klar abgegrenzt. Das gibt ein sicheres Gefühl. Schließlich radeln nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Familien.
In Norddeutschland ist das häufig so zu sehen. Im Kärntner Gailtal fährt man zum Beispiel am Gailtal-Radweg und kann meist einfach in die Dörfer und Orte abzweigen. Ähnlich ist es am Drauradweg. Im Osttiroler Defereggental radelt man unter anderem gemütlich neben der Schwarzach, weit ab vom Straßenverkehr. So ist es zum Teil auch im nordwestlichen Oberkrain (Slowenien). Und wer im Kanaltal in Friaul (Italien) diese großen, bestens ausgebauten Radwege sieht, kann nur staunen. Sicherheit sollte immer oberstes Gebot sein. Egal wo!
In viele Tourismusregionen muss auch sein Bike nicht mitnehmen. Es gibt viele Ausleihmöglichkeiten, auch für E-Bikes. 



Abgetrennte Radspuren von der Hauptstraße: links schon seit Jahren auf der Eiserfelder Straße mit regem Auto- und LKW-Verkehr, rechts neu am Giersberg.



Anders hier. Da können sich Radler freuen. Im oberen Kanaltal in Friaul/ Italien gibt es Platz und mehr Sicherheit auf solch tollen "Premium"-Radwegen, die neben der vielbefahrenen Straße und den Orten mit Abzweigmöglichkeit vorbeilaufen.

Wechselbereiche

Dennoch können in Kreuzungs- oder Radweg-Wechsel-Bereichen Probleme auftreten. Zum Teil muss dann auf die öffentliche Straße aufgefahren werden, um auf der anderen Seite wieder auf den Anschluss zu kommen. Das lässt sich je nach Örtlichkeit nicht immer vermeiden. Hier obliegt dem Radfahrer besondere Vorsicht. Andererseits wäre zu überdenken, ein neues Straßenschild einzuführen, dass andere Verkehrsteilnehmer im Straßenbereich darauf hinweist, dass hier Radfahrer die Straße kreuzen oder auf die Straße auffahren. Das wäre ein Zusatz für bessere Sicherheit!

Wer nun unbedingt Passstraßen und andere Bergstrecken fahren will, muss meist mit der öffentlichen Straße vorlieb nehmen. Andererseits gibt es in den Tourismusregionen zig ausgewiesene und herausfordernde Strecken für Mountainbiker.

(*Siegen steht hier nur beispielhaft, weil es für uns nahe liegend ist. **Alle genannten Regionen sind ebenfalls nur beispielhaft aufgeführt. Es gibt viele weitere in Deutschland und im Ausland mit gut ausgebauten Radwegen bzw. Radwegenetzen, einschließlich der Weitwege wie unter anderem an der Donau und an der Elbe)




Das Pedelec, E-Bike, gewinnt zusehends an Boden, ob für Einkauf oder Ausflug.

Immer mehr treten in die Pedale

Radeln liegt im Trend, wie sich am Bestand und den Absatzzahlen für Fahrräder und Pedelecs, E-Bikes mit tretunterstütztem Elektroantrieb, ablesen lässt. Rund 89 Prozent der deutschen Bevölkerung verfügen danach über ein Bike, legt man den Bestand von rund 72 Millionen zugrunde. Laut dem Portal „statista.com“, das sich auf Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) beruft, ist das der Wert von 2014. Wachsendes Interesse gibt es seit Jahren bei E-Bikes, im Vorjahr betrug der Absatz laut ZIV rund 535.000. Da je nach Möglichkeit auch zum Arbeitsplatz per Fahrrad „gependelt“ wird, stehen nun auch, wie im Ruhrgebiet im Einzelfall schon vorhanden, „Radbahnen“ im Focus. Den zurzeit gängigen Begriff „Radautobahn“ haben wir vermieden. Ein zusätzlicher Weg zur Fahrradfreundlichkeit einer Region, eines Ortes. Illusionen muss man sich deswegen nicht machen, aber zumindest wird der Stadtverkehr dadurch etwas entlastet. Für Radler geht es schneller und sicherer. Richtig gute Radwege sind eine Investition zum Nutzen der radelnden Bürger, tragen zur Sicherheit bei und sind nützlich für den Tourismus. (jw)

Hinweis: Fotos aus verschiedenen Jahren. Sie dienen der Bebilderung. Örtlichkeiten, Ansichten, Verkehrsführungen können sich geändert haben. Zwischen Einstellen des Artikels und des Aufrufs können sich ebenfalls Änderungen ergeben haben, ob bei Fotos oder Text, zum Beispiel geänderte Gesetze, Verordnungen usw. Das bleibt ebenso vorbehalten wie Irrtum. Copyright, deutsches Urheberrecht, auf Fotos und Text by Presseweller/Bike-Click. Bitte unbedingt bei Verwendung angeben).


Über die Seiten “Bike-Click“ auf http://www.presseweller.de gelangt man auch zu Fahrrad- und Motorbike-Tourenhinweisen, die von Zeit zu Zeit eingestellt werden. Aktuelle Einstellungen sind mit „Neu“ gekennzeichnet. Der Aufruf der bebilderten Texte kann ohne Anmeldung erfolgen. Übr die Hauptseite gelangen Sie auch zu Reiseinformationen und -berichten.  











Montag, 31. März 2014

Das Rad satteln


Fahrräder sind jetzt wieder überall zu sehen. (Foto: presseweller)


Frühlingssonne macht Lust auf Touren

31. März 2014. Siegen (Bikeklick). Die ersten warmen Frühlingstage machen Lust aufs Radeln. Überall sah man die vergangenen Tage schon Biker in die Pedale treten, ob über Land oder in der Stadt. Wer schon per Rad unterwegs ist, wird sein Bike wohl schon gründlich durchgecheckt haben. Wer erst noch starten will, sollte das Rad vor der ersten Ausfahrt kontrollieren: Bremsen, Bremszüge, Beläge, Kette, Reifen, Luftdruck, Schraubensitz und elektrische Anlage. Am besten: ein Check im Zweiradfachbetrieb.
Immer öfter sieht man auch Pedelecs, Fahrräder mit Elektromotor-Unterstützung. Sie erleichtern das Fahren an Steigungen und bei Gegenwind. Der Motor arbeitet nur, wenn in die Pedale getreten wird und unterstützt in der Basisform für das führerscheinfreie Pedelec bis maximal zirka 25 km/h. Es gibt verschiedene Antriebsversionen: Frontmotor in der Vorderrad- oder Heckmotor in der Hinterradnabe oder Mittelmotor. Das Interesse an diesen praktischen Rädern scheint ungebrochen. Zum Kauf sollte man sich beraten lassen, die Wartung dem Fachmann überlassen.

Neue Touren
In Kürze stellen wir wieder neue Touren vor, zum Beispiel die Doppel-Passstrecke mit jeweils 18 Prozent Steigung im Südwesten Kärntens. Da muss man schon kräftig in die Pedale treten. Weitere sind in Vorbereitung.   

Eine ganze Reihe von Tourenmöglichkeiten findet man unter dem Button Bike-Click auf dem Webportal http://www.presseweller.de 

Mittwoch, 5. Juni 2013

Biken: Von Siegen auf die Westerwälder Höhen




Ziel ist Hachenburg im Westerwald. Neben dem Landschaftsmuseum und Park lohnt sich, unterhalb des Schlosses, der Besuch des großen Marktplatzes, der Alte Markt. Foto: presseweller


Kurven und Steigungen mit Fahrrad, Motorrad oder als Autoausflug


Juni 2013. Siegen (Dialog). Einen “Ausritt“ aus dem Siegerland nach Hachenburg im Westerwald – oder umgekehrt – machen: mit Fahrrad oder Motorrad oder auch als Autoausflug: Bei der vorgestellten Tour auf verschiedener Hin- und Rückstrecke mit so einigen auch kurvenreichen Steigungen sowie langen Gefällstrecken, inklusive schöner Landschaften mit weiten Wiesen, Wäldern und Höhenzügen, muss man insgesamt knapp 100 Kilometer unter die Räder nehmen.

Kurz gesagt, geht es vom Siegerland, Startpunkt Siegen, auf die Höhen des Westerwaldes oder, in umgekehrter Richtung, von Hachenburg ins Siegerland. Die erste Strecke, von Siegen aus, hat rund 52, die Rückstrecke etwa 44 Kilometer. Das bedeutet, dass es mit dem Fahrrad insgesamt eine lange Tour von etwa acht bis zehn Stunden werden kann. Man fährt früh los oder übernachtet im Zielort. Will man etwas von der Landschaft sehen, sind es mit Motorbike oder Auto als reine Fahrtzeit rund zwei Stunden oder je nach individuellerFahrweise auch kürzer. Schaut man sich dies und das an, bummelt im Städtchen oder kehrt ein, vergehen alles in allem schnell ein paar Stunden.
Mit dem Pedelec, dem Fahrrad mit Elektromotor-Tretunterstützung, bietet sich die Strecke einerseits wegen der vielen Steigungen auf dem Hinweg an, andererseits kann gerade wegen der Steigungen und wenn viel Unterstützung abverlangt wird, der Akku schon vor dem Rückpunkt-Ziel schlappmachen – auch wenn bergab wieder eine gewisse Aufladung erfolgt. Das sollten Pedelecfahrer bedenken. Die Akkus haben je nach Typ unterschiedliche Kapazitäten. Die herstellermäßig angegebenen Werte – bis X Kilometer – sind zumindest ein Hinweis oder können dem Vergleich dienen. Die Reichweiten-Werte sind wie die Kraftstoffverbrauchsangaben bei Autos unter anderem außer von der Akkuart wesentlich von der individuellen Fahrweise abhängig!

Von Burbach auf die Höhe
Erst einmal von Siegen nach Burbach. Im Beispiel fahren wir nach Wilnsdorf und dort rechts über den Berg nach Wilden Richtung Burbach. Es schließt sich nach Wilden eine Steigungsstrecke und anschließende Gefällstrecke mit einigen Kurven an. Nach rund 21 Kilometern ist Burbach erreicht: am Abzweig rechts ab, in den Ort, über Bahn und Kreisel und dann Richtung Rennerod. Die gut vier Kilometer lange Strecke mit einigen Kurven steigt bis zu zwölf Prozent an. Uns begegnen ständig Motorradfahrer. Kurz nach Passieren des rechtsseitigen ehemaligen Kasernengeländes, heute Gewerbegebiet, wird die Bundesstraße erreicht. Jetzt sind wir auf der Höhe: weite Wald- und Wiesenebenen. Linksseitig kann man bald zum Siegerland-Flughafen fahren, wo es auch ein Restaurant gibt, rechts ins Örtchen Lippe und weiter ins Daadetal.
Aber wir bleiben auf der Bundesstraße. Nach über sechs Kilometern kommt bereits der Abzweig nach Hachenburg und Bad Marienberg. Über die Westerwälder Höhe, auf der grasende Kühe ebenso in den Blick kommen wie zahlreiche Windräder, führt eine Umgehungsstraße. Teilweise führt rechts eine Art Feldweg entlang. Sieht aber teilweise nicht so aus, dass wir hier unbedingt mit dem Fahrrad fahren wollten. Wer der Umgehungsstraße entgehen will, sollte eine Route durch die Dörfer wählen, die sich über die Höhe oder leicht abseits entlangziehen. Von der Umgehungsstraße kann man zum Beispiel auch nach rund acht Kilometern den Abzweig nach Bad Marienberg nutzen. Im Ort mit dem „Bad“ im Namen kann man zum Beispiel Kneipp- und Schrothkuren machen, außerdem gibt es neben anderem auch einen Wildpark.
Hier geht es auf der Umgehungsstraße weiter. Bald wird ein Kirchturm sichtbar. Kirburg ist nah. Der Ort sieht nett aus. Einkehrmöglichkeit, wie nahezu überall, wenn man auf kurzem Weg durch einen der Orte fährt. Mit Kirburg gibt’s eine Veränderung. Nach dem Ort geht es mehrere Kilometer und teils mit Kurven nur bergab. Ins Tal der Nister. Nicht unbekannt, da im Tal der Nister, nur einen Katzensprung von hier entfernt, auch das Kloster Marienstatt mit der Abteikirche und dem Klosterladen liegt, das immer einen Besuch lohnt und auch Wallfahrtsort ist. Früher betrieben die Mönche noch eine umfassende Landwirtschaft, einschließlich Viehhaltung.
Fast im Tal gibt es für uns, nach rund 17 Kilometern auf der Umgehung, aber den Abzweig links nach Hachenburg. Den Weg zum Stöffel-Park, ein Tertiär- und Industrie-Erlebnispark,
sparen wir uns für eine andere Tour. Rund zwei Kilometer geht es kurvenreich bergauf, bis wir wieder „auf Höhe“ sind und das Ortsschild Hachenburg kommt. Manche Pedal- und Motorbiker kommen uns entgegen, wollen zurück oder weiter touren. Sonniges Wetter und reger Ausflugsverkehr. Rechts liegt das Landschaftsmuseum, das mit Westerwälder Häusern, Mühle und vielem mehr ein Abbild des früheren Lebens aufzeigt. Ein Besuch lohnt sich. Die Anlage ist weitläufig, so dass man nach dem längeren Sitzen im Bikesattel oder Auto spazieren gehen und sich dies und das anschauen kann.

Hachenburg und Rückfahrt
Lebhaft ist's in Hachenburg. Das Barockschloss ist auf unserer „Bummelseite“ Richtung Stadt von Kastanienbäumen in voller Blüte teilweise verdeckt. Nach dem Torbogen erschließt sich der große Marktplatz, der Alte Markt. Vor Cafés, Gaststätten, Raststätten sitzt man überall draußen. Genießt Eis, Kuchen und Kaffee, Flammkuchen, ein Glas Wein oder Bier, vielleicht ein Hachenburger, wenn man nicht fahren muss. Die alteingesessene Brauerei ist im Ort. Kunsthandwerker zeigen ihre Werke und geben Einblick in ihre Arbeit. Ein junger Sänger mit Gitarre leistet musikalische Beiträge. Ganz ordentlich, melodisch. Wie überall in der Welt singt er von Herz und Schmerz. Das hochgiebelige Fachwerk, meist fein herausgeputzt, lässt staunen. Die katholische Kirche mit Turm gehört dazu. Innen bewundern wir in „Maria Himmelfahrt“ die schönen Buntglas-Bilder. Wer bummeln will: Es gibt viele Fachgeschäfte, bei denen man meist schon im Schaufenster einen Einblick zum Angebot erhält, und ein sehr kleines Hotel, das Boutiquehotel. Putzig. Gute Idee! Wer übernachten will, findet aber verschiedene Möglichkeiten in Hachenburg und Umgebung.
Für die Rückfahrt wählen wir die Strecke durchs Siegtal. Dazu müssen wir durch den Ort und dann der Beschilderung Richtung Betzdorf folgen.Bis fast ins Tal rund ein Kilometer Bergabfahrt, zwölf Prozent Gefälle. Normal wollten wir mitten durch Luckenbach. Aber Durchfahrt Anfang Juni 2013 gesperrt. Also müssen wir auf die Umgehungsstraße. Sie führt meist über die Höhe, teils dreispurig, an Luckenbach, Rosenheim und Elkenrot vorbei. Nach rund 17 Kilometern sind wir in Steineroth. Wenn man lieber Steigungen und Kurven mag, sollte man – zurzeit hinter Luckenbach - die Umgehungsstraße verlassen oder sonst erst gar nicht auffahren und durch Luckenbach weiter kräftig bergauf und dann durch die Orte fahren. Egal, ob man nun über die Umgehungsstraße, über Steinebach, Gebhardshain oder Elkenrot kommt: Richtung Betzdorf / Siegen geht es ab Steineroth knapp vier Kilometer bergab nach Betzdorf ins Siegtal, und zwar mit einem Gefälle bis zu 14 Prozent! Da es auch mehrere Kurven gibt, ist es ratsam, bewusst zu fahren.
Von Betzdorf bummeln wir nun der Siegstraße entlang – Steigung bei Büdenholz, sonst relativ eben – über Kirchen, Freusburg, Büdenholz, Mudersbach, Niederschelden, Eiserfeld – zurzeit große Baustelle in der Ortsmitte – nach Siegen, von Betzdorf sind's rund 24 Kilometer. Klasse Tour.


Anmerkung für Radler: Es gibt hier und da wie auch im Siegtal Radwege, zumindest sind aber in vielen Orten Beschilderungen für Radfahrer, wobei die Strecken dann abseits des Hauptverkehrs durch Orte beziehungsweise über Neben- oder auch Radwege führen. Die Topographie mag hier vieles bedingen, aber ein so über viele Orte durchgehendes gut ausgebautes Radnetz mit breiten und gut gewarteten Wegen wie beispielsweise an der Donau, in Teilen Norddeutschlands, Österreichs und des nördlichen Italien darf man nicht immer erwarten. Aufgrund der Topographie ist auch immer mit markanten Steigungen zu rechnen. Es ist ratsam, sich entsprechende Karten zu besorgen oder auch auf den Tourismus-Internetseiten der Kreise und Orte nachzuschauen.

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