Ziel ist Hachenburg im Westerwald.
Neben dem Landschaftsmuseum und Park lohnt sich, unterhalb des Schlosses,
der Besuch des großen Marktplatzes, der Alte Markt. Foto: presseweller
Kurven und Steigungen mit Fahrrad, Motorrad oder als Autoausflug
Juni 2013. Siegen (Dialog). Einen “Ausritt“ aus dem Siegerland nach Hachenburg im
Westerwald – oder umgekehrt – machen: mit Fahrrad oder Motorrad
oder auch als Autoausflug: Bei der vorgestellten Tour auf verschiedener Hin- und Rückstrecke mit so einigen auch kurvenreichen Steigungen sowie langen Gefällstrecken, inklusive schöner
Landschaften mit weiten Wiesen, Wäldern und Höhenzügen, muss man insgesamt knapp 100 Kilometer unter die Räder nehmen.
Kurz gesagt, geht es vom Siegerland,
Startpunkt Siegen, auf die Höhen des Westerwaldes oder, in
umgekehrter Richtung, von Hachenburg ins Siegerland. Die erste
Strecke, von Siegen aus, hat rund 52, die Rückstrecke etwa 44
Kilometer. Das bedeutet, dass es mit dem Fahrrad insgesamt eine lange
Tour von etwa acht bis zehn Stunden werden kann. Man fährt früh los
oder übernachtet im Zielort. Will man etwas von der Landschaft
sehen, sind es mit Motorbike oder Auto als reine Fahrtzeit rund
zwei Stunden oder je nach individuellerFahrweise auch kürzer. Schaut man sich dies und das an,
bummelt im Städtchen oder kehrt ein, vergehen alles in allem schnell ein paar
Stunden.
Mit dem Pedelec, dem Fahrrad mit
Elektromotor-Tretunterstützung, bietet sich die Strecke einerseits
wegen der vielen Steigungen auf dem Hinweg an, andererseits kann
gerade wegen der Steigungen und wenn viel Unterstützung abverlangt
wird, der Akku schon vor dem Rückpunkt-Ziel schlappmachen – auch wenn bergab
wieder eine gewisse Aufladung erfolgt. Das sollten Pedelecfahrer
bedenken. Die Akkus haben je nach Typ unterschiedliche Kapazitäten.
Die herstellermäßig angegebenen Werte – bis X Kilometer – sind
zumindest ein Hinweis oder können dem Vergleich dienen. Die
Reichweiten-Werte sind wie die Kraftstoffverbrauchsangaben bei Autos
unter anderem außer von der Akkuart wesentlich von der individuellen
Fahrweise abhängig!
Von Burbach auf
die Höhe
Erst einmal von Siegen nach Burbach. Im
Beispiel fahren wir nach Wilnsdorf und dort rechts über den Berg
nach Wilden Richtung Burbach. Es schließt sich nach Wilden eine Steigungsstrecke
und anschließende Gefällstrecke mit einigen Kurven an. Nach rund 21
Kilometern ist Burbach erreicht: am Abzweig rechts ab, in den Ort,
über Bahn und Kreisel und dann Richtung Rennerod. Die gut vier
Kilometer lange Strecke mit einigen Kurven steigt bis zu zwölf
Prozent an. Uns begegnen ständig Motorradfahrer. Kurz nach Passieren
des rechtsseitigen ehemaligen Kasernengeländes, heute Gewerbegebiet,
wird die Bundesstraße erreicht. Jetzt sind wir auf der Höhe: weite
Wald- und Wiesenebenen. Linksseitig kann man bald zum
Siegerland-Flughafen fahren, wo es auch ein Restaurant gibt, rechts ins
Örtchen Lippe und weiter ins Daadetal.
Aber wir bleiben auf der Bundesstraße.
Nach über sechs Kilometern kommt bereits der Abzweig nach Hachenburg
und Bad Marienberg. Über die Westerwälder Höhe, auf der grasende
Kühe ebenso in den Blick kommen wie zahlreiche Windräder, führt
eine Umgehungsstraße. Teilweise führt rechts eine Art Feldweg
entlang. Sieht aber teilweise nicht so aus, dass wir hier unbedingt
mit dem Fahrrad fahren wollten. Wer der Umgehungsstraße entgehen
will, sollte eine Route durch die Dörfer wählen, die sich über die
Höhe oder leicht abseits entlangziehen. Von der Umgehungsstraße
kann man zum Beispiel auch nach rund acht Kilometern den Abzweig nach
Bad Marienberg nutzen. Im Ort mit dem „Bad“ im Namen kann man
zum Beispiel Kneipp- und Schrothkuren machen, außerdem gibt es neben
anderem auch einen Wildpark.
Hier geht es auf der Umgehungsstraße
weiter. Bald wird ein Kirchturm sichtbar. Kirburg ist nah. Der Ort
sieht nett aus. Einkehrmöglichkeit, wie nahezu überall, wenn man
auf kurzem Weg durch einen der Orte fährt. Mit Kirburg gibt’s eine
Veränderung. Nach dem Ort geht es mehrere Kilometer und teils mit
Kurven nur bergab. Ins Tal der Nister. Nicht unbekannt, da im Tal der
Nister, nur einen Katzensprung von hier entfernt, auch das Kloster
Marienstatt mit der Abteikirche und dem Klosterladen liegt, das immer
einen Besuch lohnt und auch Wallfahrtsort ist. Früher betrieben die
Mönche noch eine umfassende Landwirtschaft, einschließlich
Viehhaltung.
Fast im Tal gibt es für uns, nach rund
17 Kilometern auf der Umgehung, aber den Abzweig links nach
Hachenburg. Den Weg zum Stöffel-Park, ein Tertiär- und
Industrie-Erlebnispark,
sparen wir uns für eine andere Tour.
Rund zwei Kilometer geht es kurvenreich bergauf, bis wir wieder „auf
Höhe“ sind und das Ortsschild Hachenburg kommt. Manche Pedal- und
Motorbiker kommen uns entgegen, wollen zurück oder weiter touren.
Sonniges Wetter und reger Ausflugsverkehr. Rechts liegt das
Landschaftsmuseum, das mit Westerwälder Häusern, Mühle und vielem
mehr ein Abbild des früheren Lebens aufzeigt. Ein Besuch lohnt sich.
Die Anlage ist weitläufig, so dass man nach dem längeren Sitzen im Bikesattel oder Auto spazieren gehen und sich dies und das anschauen kann.
Hachenburg und Rückfahrt
Lebhaft ist's in Hachenburg. Das
Barockschloss ist auf unserer „Bummelseite“ Richtung Stadt von
Kastanienbäumen in voller Blüte teilweise verdeckt. Nach dem
Torbogen erschließt sich der große Marktplatz, der Alte Markt. Vor
Cafés, Gaststätten, Raststätten sitzt man überall draußen.
Genießt Eis, Kuchen und Kaffee, Flammkuchen, ein Glas Wein oder
Bier, vielleicht ein Hachenburger, wenn man nicht fahren muss. Die
alteingesessene Brauerei ist im Ort. Kunsthandwerker zeigen ihre
Werke und geben Einblick in ihre Arbeit. Ein junger Sänger mit
Gitarre leistet musikalische Beiträge. Ganz ordentlich, melodisch.
Wie überall in der Welt singt er von Herz und Schmerz. Das
hochgiebelige Fachwerk, meist fein herausgeputzt, lässt staunen.
Die katholische Kirche mit Turm gehört dazu. Innen bewundern wir in
„Maria Himmelfahrt“ die schönen Buntglas-Bilder. Wer
bummeln will: Es gibt viele Fachgeschäfte, bei denen man meist schon
im Schaufenster einen Einblick zum Angebot erhält, und ein sehr
kleines Hotel, das Boutiquehotel. Putzig. Gute Idee! Wer übernachten
will, findet aber verschiedene Möglichkeiten in Hachenburg und Umgebung.
Für die Rückfahrt wählen wir die
Strecke durchs Siegtal. Dazu müssen wir durch den Ort und dann der
Beschilderung Richtung Betzdorf folgen.Bis fast ins Tal rund ein
Kilometer Bergabfahrt, zwölf Prozent Gefälle. Normal wollten wir
mitten durch Luckenbach. Aber Durchfahrt Anfang Juni 2013 gesperrt.
Also müssen wir auf die Umgehungsstraße. Sie führt meist über die
Höhe, teils dreispurig, an Luckenbach, Rosenheim und Elkenrot
vorbei. Nach rund 17 Kilometern sind wir in Steineroth. Wenn man
lieber Steigungen und Kurven mag, sollte man – zurzeit hinter
Luckenbach - die Umgehungsstraße verlassen oder sonst erst gar nicht
auffahren und durch Luckenbach weiter kräftig bergauf und dann durch
die Orte fahren. Egal, ob man nun über die Umgehungsstraße, über
Steinebach, Gebhardshain oder Elkenrot kommt: Richtung Betzdorf /
Siegen geht es ab Steineroth knapp vier Kilometer bergab nach
Betzdorf ins Siegtal, und zwar mit einem Gefälle bis zu 14 Prozent!
Da es auch mehrere Kurven gibt, ist es ratsam, bewusst zu fahren.
Von Betzdorf bummeln wir nun der
Siegstraße entlang – Steigung bei Büdenholz, sonst relativ eben
– über Kirchen, Freusburg, Büdenholz, Mudersbach, Niederschelden,
Eiserfeld – zurzeit große Baustelle in der Ortsmitte – nach
Siegen, von Betzdorf sind's rund 24 Kilometer. Klasse Tour.
Anmerkung für Radler: Es gibt
hier und da wie auch im Siegtal Radwege, zumindest sind aber in vielen Orten Beschilderungen
für Radfahrer, wobei die Strecken dann abseits des Hauptverkehrs
durch Orte beziehungsweise über Neben- oder auch Radwege führen.
Die Topographie mag hier vieles bedingen, aber ein so über viele
Orte durchgehendes gut ausgebautes Radnetz mit breiten und gut
gewarteten Wegen wie beispielsweise an der Donau, in Teilen Norddeutschlands,
Österreichs und des nördlichen Italien darf man nicht immer erwarten.
Aufgrund der Topographie ist auch immer mit markanten Steigungen zu
rechnen. Es ist ratsam, sich entsprechende Karten zu besorgen oder auch auf den Tourismus-Internetseiten der Kreise und Orte nachzuschauen.
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